Die Prüfung von ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln ist ein wichtiger Aspekt der Sicherheit am Arbeitsplatz und stellt sicher, dass die Geräte ordnungsgemäß funktionieren und keine Gefährdung für Benutzer oder die Umgebung darstellen. Diese Prüfung ist nach den Vorschriften der DGUV V3 (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, Vorschrift 3) sowie der Norm DIN VDE 0701-0702 erforderlich. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie, wie die Prüfung durchzuführen ist.

1. Vorbereitung der Prüfung

Bevor mit der eigentlichen Prüfung begonnen wird, sollten einige grundlegende Vorbereitungen getroffen werden:

  • Geräteidentifikation: Jedes ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel muss eindeutig identifiziert werden. Dies erfolgt meist durch ein Prüfkennzeichen oder eine Seriennummer.
  • Prüfgerät: Stellen Sie sicher, dass Sie das richtige Prüfgerät zur Hand haben, das für die zu prüfenden Geräte geeignet ist. Häufig werden Isolationswiderstandsmessgeräte, Schutzleiterprüfgeräte und Geräte zur Messung des Erdungswiderstands verwendet.
  • Sicherheitsvorkehrungen: Achten Sie darauf, dass die Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind, insbesondere bei Arbeiten mit spannungsführenden Geräten.

2. Sichtprüfung

Die Sichtprüfung ist die erste und wichtigste Maßnahme zur Erkennung möglicher Gefahren.

  • Kabel und Stecker: Überprüfen Sie die Kabel auf Beschädigungen wie Risse, Abnutzung oder Quetschungen. Auch Stecker müssen auf lockere Kontakte oder Verschmutzungen geprüft werden.
  • Gehäuse und Schutzvorrichtungen: Das Gehäuse des Gerätes muss intakt und unbeschädigt sein. Es sollte keine scharfen Kanten oder lose Teile geben, die zu einer Gefährdung führen könnten.
  • Kennzeichnungen: Prüfen Sie, ob alle erforderlichen Sicherheitskennzeichen, wie zum Beispiel der Hinweis auf die elektrische Spannung oder die CE-Kennzeichnung, sichtbar und unbeschädigt sind.

3. Prüfung der Schutzmaßnahmen

Bei der Prüfung der Schutzmaßnahmen geht es darum, sicherzustellen, dass das Gerät den Vorschriften zur Vermeidung von Stromschlägen entspricht:

  • Schutzleiterprüfung: Der Schutzleiter muss auf seine Kontinuität und Widerstandsfähigkeit geprüft werden. Der Widerstand des Schutzleiters darf in der Regel 0,2 Ohm nicht überschreiten.
  • Isolationswiderstand: Messen Sie den Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel zwischen den stromführenden Teilen und dem Gehäuse. Der Wert sollte mindestens 1 MΩ betragen. Je nach Gerätetyp können auch höhere Anforderungen bestehen.
  • Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter): Bei Geräten, die mit einem FI-Schalter ausgestattet sind, ist zu prüfen, ob dieser ordnungsgemäß funktioniert. Der Schalter sollte bei einem Fehlerstrom von 30 mA auslösen.

4. Prüfung der Funktionstüchtigkeit

  • Testlauf: Führen Sie einen Testlauf des Geräts durch, um zu überprüfen, ob es ordnungsgemäß funktioniert. Achten Sie dabei auf ungewöhnliche Geräusche, Vibrationen oder andere Auffälligkeiten, die auf eine Fehlfunktion hinweisen könnten.
  • Messung der Schutzerdung: Überprüfen Sie, ob die Erdung ordnungsgemäß funktioniert, um zu verhindern, dass im Falle eines Fehlers Strom durch das Gehäuse des Gerätes fließt.

5. Dokumentation der Prüfung

Jede durchgeführte Prüfung muss dokumentiert werden. Die Dokumentation dient als Nachweis für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und kann im Falle eines Unfalls oder einer Überprüfung durch die Berufsgenossenschaft erforderlich sein.

  • Prüfprotokoll: Tragen Sie alle Ergebnisse der Prüfung in ein Prüfprotokoll ein, das Datum, Prüfer, Gerätetyp, durchgeführte Tests und deren Ergebnisse enthält.
  • Kennzeichnung des Geräts: Nach bestandener Prüfung sollte das Gerät mit einem Prüfaufkleber versehen werden, der das Datum der nächsten Prüfung angibt.

6. Fehlerbehebung

Falls ein Gerät die Prüfung nicht besteht, muss es entweder repariert oder aus dem Verkehr gezogen werden. Dabei sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:

  • Reparatur: Bei festgestellten Mängeln, wie z.B. einem defekten Schutzleiter oder Isolationsfehler, muss das Gerät repariert werden. Nach der Reparatur ist eine erneute Prüfung erforderlich.
  • Aussortierung: Kann der Mangel nicht behoben werden, sollte das Gerät aus dem Betrieb genommen und ggf. entsorgt werden.

7. Wiederholung der Prüfung

Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel sollte regelmäßig durchgeführt werden, abhängig von der Art des Geräts und der Umgebung, in der es verwendet wird. In der Regel müssen diese Prüfungen jährlich oder alle zwei Jahre wiederholt werden.

Fazit

Die regelmäßige Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeitssicherheit. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie sicherstellen, dass Ihre Geräte sicher betrieben werden und keine Gefährdung für Benutzer darstellen. Denken Sie daran, dass nur qualifizierte Fachkräfte diese Prüfungen durchführen sollten, um die Sicherheit und den ordnungsgemäßen Betrieb zu gewährleisten.

By letrank